Ich stand Buchzusammenfassungen bis vor kurzem skeptisch bis ablehnend gegenüber. Dann bekam ich endlich den zweiten Band der „The Age of Madness“ Trilogie von Joe Abercrombie in die Finger. Seit ich den ersten Band der Reihe gelesen hatte (den ich übrigens überragend fand), war über ein Jahr vergangen, sodass meine Erinnerungen an den Inhalt ziemlich verschwommen zurückblieben. Zum Glück veröffentlichte mein Lieblingsautor auf seinem Blog eine Auffrischung der Ereignisse, die nicht nur meine Einstellung gegenüber Buchzusammenfassungen änderte, sondern mich auch zur Nachahmung für mein Debüt anregte. Auch wenn mein Buch keine Rekorde bei der Komplexität bricht, soll dieser Beitrag Lesern den Einstieg in den zweiten Band der Andral Chroniken erleichtern.
Wenngleich es eigentlich klar sein sollte, hier nochmal eine ausdrückliche Warnung: Der folgende Text enthält umfassende Spoiler zu Feuer&Schatten. Jetzt aber genug der Vorrede.
Was bisher geschah:
Zen befindet sich im letzten Lehrzyklus an der Feuergilde, als er ein nächtliches Gespräch zwischen seinem Gildenleiter Gallidos und einem furchteinflößenden Fremden belauscht. Als er versucht, etwas gegen die aufgedeckte Verschwörung zu unternehmen, muss er bald feststellen, dass er seinen Widersachern hoffnungslos unterlegen ist. Selbst mit der Hilfe seiner Freundin Nila und seines Mentors Asúrmin vermag er das Unheil nicht mehr von seiner Gilde abzuwenden. Am Ende bleibt ihm nur die Flucht aus seiner Heimat. Als wäre das nicht überfordernd genug, hetzt ihm Gallidos mit den Dunkelschwingen die tödlichsten Assassinen des gesamten Kontinents auf den Hals, deren Anführer Janus auf übernatürliche Weise mit Tieren in Verbindung steht. Ehe Zen sich versieht, spüren ihn seine Verfolger auf. Sein Tod scheint beschlossene Sache, doch dann wird er von der Kriegerin Shiva gerettet, die es alleine mit Janus und einem Dutzend seiner Mitstreiter aufnimmt.
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Als Zen ihr später von den Ereignissen an der Feuergilde berichtet und ihr seinen Plan verrät, bei der Wassergilde Unterstützung zu ersuchen, beschließt Shiva kurzerhand, ihn bei seinem Abenteuer zu begleiten.
Derweil entdeckt Hauptmann Thóran Leinenhand nächtliche Lichter auf der Toteninsel unweit von Ulerion, die schon bald die ganze Hauptstadt in Angst und Schrecken versetzen. Kurz darauf findet er sich in der Gegenwart der letzten Wacht wieder und wird in die Geheimnisse dieser uralten Bruderschaft eingeweiht. Großmeister Argon Treuschwur und Wachführerin Vika Feinklinge sind der Überzeugung, dass die Lichter die Rückkehr von Karthos ankündigen, der als mächtigster Magier aller Zeiten gilt und einst ganz Andral in den Krieg stürzte. Dafür spricht auch eine Mordreihe in und um Ulerion, die sie Karthos’ Dienern zuschreiben. Die Wissensverschlinger töten systematisch die letzten Mitglieder der Bruderschaft und vernichten jegliches Wissen darüber, wie Karthos vor fünfhundert Zyklen besiegt wurde. Gemeinsam mit Vika soll Thóran den Dienern des Feindes auf die Spur kommen.
Unweit dieser Ereignisse ist der Überlebende damit beschäftigt, auf den Straßen der Hauptstadt nicht zu verhungern. Nachdem ihn die Lichter auf der Toteninsel zunächst kalt lassen, warnt ihn seine Intuition zunehmend vor der heraufziehenden Gefahr und zwingt ihn zum Umdenken. Während er sich für den schlimmsten Fall wappnet und eine Fluchtroute plant, freundet er sich mit einer verkrüppelten Taube an und nimmt sie schließlich in seine Obhut.
Im Osten des Kontinents ahnt Seido nichts von den heraufziehenden Schrecken. Er ist wild entschlossen, seinen Einfluss zu mehren, um seine Nachfolge als Gildenleiter zu sichern. Als jüngster Wassermagier des dritten Grades seit zweihundert Zyklen verfügt er über große Macht und blickt auf eine Reihe erfolgreicher Aufträge zurück. Ein Dorf im Alleingang von einer Diebesbande zu befreien, empfindet er als angemessene Herausforderung. Es gelingt ihm zwar, doch trägt er eine tiefe Wunde am Bein und eine noch tiefere in seiner Selbstsicherheit davon.
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Der arrogante Magier stellt fest, dass ihm das Töten weit mehr zu schaffen macht als erwartet. Auf dem Rückweg zu seiner Gilde wird er von Einfall aufgelesen, der sich als fahrender Händler und Erfinder ausgibt. Sie machen einen kurzen Abstecher nach Kand, wo Seido einen Gefallen seines Weggefährten einlöst und seine Wunde von der Schmugglerin Aschenvogel versorgen lässt.
Auf seiner Reise ins Seenreich überredet Zen seine unverhoffte Weggefährtin zu einem Zwischenstopp in Frühesse, wo er vom Wachführer der Stadt hereingelegt wird. Als Kamon Starkarm versucht, ihn und Shiva festzunehmen, verliert der Lehrling die Beherrschung. Sein Zorn ist während der Ereignissen an der Feuergilde aus tiefem Schlaf erwacht und bricht nun aus seiner Zelle tief in Zens Innerem aus, was die Friedfertigkeit des Feuerlehrlings vorübergehend in blinde Zerstörungswut verwandelt. Shiva kann Zen zwar davon abhalten, den Wachführer im Wahn umzubringen und ganz Frühesse zu verwüsten, fordert aber kurz darauf eine Erklärung für sein Verhalten.
Daraufhin erzählt ihr Zen von seinem Vater und seinen Brüdern. Sie schrieben ihm die Schuld am Tod seiner Mutter zu, weil sie bei seiner Geburt verstarb. Seine Familie drangsalierte ihn seine gesamte Kindheit, bis sein angestauter Zorn erstmals aus ihm herausbrach und Rache am ältesten Bruder übte. Seit diesem Tag lebt Zen in der ständigen Angst, dass das Monster in seinem Inneren wieder an Kraft gewinnt und irgendwann gänzlich außer Kontrolle gerät. Dazu kommt es zwar vorerst nicht, doch werden Shiva und er erneut von den Dunkelschwingen aufgespürt, denen sie nach einer hektischen Verfolgungsjagd entkommen.
In Ulerion erfährt Thóran, dass Vika von Großmeister Argon nach Serani entsandt wird, um eine verschollene Schrift der letzten Wacht aufzuspüren und herauszufinden, wie die Bruderschaft Karthos einst besiegt hat. Während er der Wachführerin bei den Vorbereitungen für die Expedition in die Wüste zur Hand geht, wird die Beziehung zu seiner Frau Fara auf eine harte Probe gestellt.
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Sie fürchtet die Toteninsel so sehr, dass sie mit ihren beiden Töchtern aus Ulerion fliehen will. Thóran will die Stadt jedoch nicht im Stich lassen und sieht sich in der Pflicht, Vikas Nachfolge als Wachführer anzutreten. Während der Streit darüber zunehmend eskaliert, besetzen Vika und er die Posten des Übersetzers und Kundschafters notgedrungen mit Estári und Ilai, die zwar für den Erfolg der Reise unerlässlich sind, für derlei Gefahren jedoch äußerst ungeeignet erscheinen. Die Tatsache, dass der vorlaute Seraner seine Mitreise an die seiner drei seltsamen Gefährten knüpft, macht die Sache nicht besser. Zudem trifft Thóran noch ein doppelter Schicksalsschlag, als er in kurzer Aufeinanderfolge erst vom Verschwinden seines Bruders Valíth auf einer Erkundungsmission in Serani und von dem Überfall der Tobor’ákin auf die südliche Grenzmauer erfährt, bei dem sein zweiter Bruder Kailas den Tod findet. Während der folgenden durchzechten Nacht lernt Thóran den Überlebenden kennen. Der Bettler kommt ihm zwar bekannt vor, aber er kann die Erinnerung nicht zuordnen.
Seido trennt sich unweit der Wassergilde von Einfall und muss bei seiner Heimkehr erschrocken feststellen, dass der Gildenleiter und alle Magier ermordet wurden. Von der einstmals stolzen Institution sind nur eine Gruppe verstörter Lehrlinge geblieben. Somit liegt es an ihm, die Führung der Wassergilde zu übernehmen – eine Herausforderung, die ihn rasch an die Grenzen seiner Belastbarkeit treibt. Durch drei Briefe erfährt er von den Morden an der Feuergilde, dem bevorstehenden Krieg gegen die Steinhäute und den Ereignissen auf der Toteninsel. Er empfängt Zen und Shiva, kann ihnen jedoch keinerlei Unterstützung im Kampf gegen Gallidos und die Dunkelschwingen anbieten. Kurz darauf überlässt er die Führung der Gilde seinen Eltern und reist nach Ulerion, um den Gerüchten von Karthos’ Rückkehr persönlich nachzugehen. Dabei trifft er auf Vika und entschließt sich dazu, sie auf ihrer Mission zu begleiten.
Der Überlebende arbeitet derweil weiter an seinem Fluchtplan. Dafür entlockt er den beiden Stadtstreichern Kindlich und Tapp das Geheimnis, wie sie ihrMesser in die Stadt schmuggeln. Sie verwendene dafür einen Geheimgang, der unter dem nördlichen Wehrgang hindurchführt.
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Kindlich kennt diesen Weg noch aus seiner Zeit bei den Dunkelschwingen. Der Überlebende findet besagtes Haus, erfährt jedoch bei einem Gespräch mit einer alten Frau, dass seltsame Gestalten den Geheimgang seit einer Weile benutzen. Er bringt dieses Wissen in Zusammenhang mit den Morden in der Hauptstadt. Als er Thóran davon berichten will, wird er jedoch von einer Wache am Tor zum Stadtkern abgewiesen. Seine Taube wird von der Wache verletzt und verlässt den Überlebenden. Zuletzt kann er sie jedoch vor einem tödlichen Unfall bewahren und sie wieder in seine Obhut nehmen.
Nachdem Argon von den Wissensverschlingern ermordet wird, klärt Thóran das Verbrechen auf. Er findet Argons letzten Hinweis, den sich der Großmeister in die Handflächen geritzt hat. Dadurch erfährt er, dass Vika und er es bei Karthos’ Dienern mit Elfen zu tun haben. Als er kurz darauf vom Geheimgang der Dunkelschwingen erfährt und diesen aufspürt, findet er heraus, dass die Wissensverschlinger erneut ihr Unwesen in Ulerion treiben. Er spürt sie bei Vikas Haus auf und nimmt nach einer verlustreichen Verfolgungsjagd einen Elfen gefangen.
Bei einem späteren Verhör erfährt er, dass Karthos’ Rückkehr tatsächlich bevorsteht. Zudem händigt er dem Überlebenden zum Dank für seine Mithilfe zwei Schlüssel aus. Einen für das Haus am nördlichen Wehrgang und einen weiteren für das Haus eines ermordeten Mitglieds der letzten Wacht.
Zen erfährt an der Wassergilde einige Hintergründe über Shiva, die ursprünglich von den Sturminseln stammt und als die letzte Überlebende ihres Volkes gilt, das einst von den Tobor’ákin ausgerottet wurde. Shiva schenkt ihm neue Hoffnung auf einen Sieg gegen Gallidos, als sie eine Reise zur Windgilde vorschlägt, um dort Unterstützung zu ersuchen. Kaum sind sie aufgebrochen, werden sie jedoch erneut von Janus’ Spähern aufgespürt. Anstatt wieder vor den Dunkelschwingen davonzulaufen, entscheidet sich Zen entgegen Shivas Rat zum Kampf, was zu einem tiefen Vertrauensbruch zwischen ihnen führt. Er stellt Janus eine Falle, gerät am Ende jedoch selbst in einen Hinterhalt, wodurch seine Weggefährtin schwer verwundet wird. Als er keinen Ausweg mehr sieht, überlässt er seinem Zorn die Kontrolle.
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Das Monster tötet die Dunkelschwingen, zieht sich jedoch wieder zurück, als es von Janus getäuscht wird und sein Ende kommen sieht. Zen gelingt es zwar mit letzter Kraft, den Anführer der Dunkelschwingen umzubringen, wird dabei jedoch ebenfalls schwer verletzt. Dennoch trägt er Shiva zu einem nahen Dorf, wo sie auf Aschenvogel treffen. Die Schmugglerin hat wenig Hoffnung für seine Gefährtin, versucht aber trotzdem, ihr Leben zu retten.
Ob ihr das gelingt, ob Thóran seine Heimat vor der Toteninsel beschützen kann, ob Seido in Serani die Geheimnisse der letzten Wacht findet und ob der Überlebende seinem Namen auch weiterhin gerecht werden kann – das alles erfahrt ihr in Sturm&Sand, dem zweiten Band der Andral Chroniken.
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